Multiband

Die Multi-Band-Apparatur ist das Herzstück in der modernen Kieferorthopädie.

Der Name rührt noch aus der Vergangenheit, als es die moderne Klebetechnik noch nicht gab. Damals war es von Nöten, dass jeder Zahn ein Band mit einem aufgeschweißten Attachment bekam. Die Bänder mußten alle einzeln zementiert werden. Es gab sehr viele Nachteile! Auch unter hygienischer Sicht Heute, nach Einführung der Klebetechnik muß man viel mehr von einer Multi-Bracket-Apparatur sprechen. Nur die großen Backenzähne werden heute für spezielle Fixierungsmaßnahmen bebändert. Der Rest beklebt. Durch die sehr filigrane Gestaltung der modernen Brackets und eben die sehr perfektionierte Klebetechnik hat die MB-Apparatur kaum noch Nachteile.

Grundsätzlich muss natürlich, wie auch ohne Zahnspange, eine gute Zahnpflege betrieben werden, damit man lange Jahre Freude an seinen Zähnen hat.

Aber auch hier haben moderen Pflegemittel, wie "Schall-Zahnbürsten", die besonders für Patienten mit festsitzenden Zahnspangen geeignet sind, tragen zu einer erheblichen Erleichterung in der Zahnpflege bei.

Es gibt alle möglichen Arten von Brackets. Grundsätzlich kann man zunächst 2 Materialarten unterschieden. Metall und Keramik; diese können wiederum auf der Außenfläche oder der Innenfläche des Zahnes aufgebracht werden. Ferner unterscheidet man normale Brackets, wo die Drähte mit kleinen farblosen oder bunten Gummichen, sogenannten Ligaturen, festgemacht werden und selbstlegierende Brackets. Die Industrie hat sich natürlich auch clevere Namen einfallen lassen, die suggerieren, dass eine Behandlung schneller gehen soll, wenn man diese spezielle Produkt verwendet. Sogennante "Speed-Brackets". Das ist lediglich eine Werbegag. Nachgewiesener Weise haben diese Brackets KEINEN Vorteil im Gegensatz zu den Standard-Brackets. Im Gegenteil! In vielen Fällen behindern sie sogar die Bewegung und es dauert länger. Die Behandlungsdauer ist im Wesentlichen von der Schwere der Fehlstellung und der Kooperation des Patienten abhängig.

 

Wir arbeiten in unserer Praxis ausschließlich nach der "Bio-Progressiven-Therapie" nach Ricketts. Eine Behandlungsmethode, die sich vor allem in den USA über Jahrzehnte entwickelt hat und bis heute praktiziert wird. Sie ist deutlich zeitaufwendiger als die klassische Straightwire Technik; gibt aber dadurch dem Kieferorthopäden die Möglichkeit die Behandlung ganz individuell auf den Patienten abzustimmen und zudem einen deutlich früheren Behandlungsbeginn einzuleiten, was grundsätzlich auch zu einem frühzeitigerem Behandlungsabschuss und somit zu einer schnelleren Behandlung führt.

Zitat Prof. Dr. Ricketts:

„Die wirkliche Aufgabe des Kieferorthopäden liegt darin, seine Kenntnisse und seine technischen Fertigkeiten innerhalb der biologischen Grenzen richtig anzuwenden. Er muss also Verständnis für die Natur haben und zusammen mit ihr auf ästhetisches und funktionelles Gleichgewicht sowie auf gute Funktion und Aufrechterhaltung der Gewebe hinarbeiten; dieses Grundprinzip ist wichtig für die dauerhafte Gesundheit und das Wohlbefinden des Patienten. Auf die Natur der Gewebe einzugehen, sie zu berücksichtigen, ist eine selbstverständliche Aufgabe jeder Kieferorthopädie, aber vielleicht ist diesbezüglich kein anderer methodischer Ansatz in der Gesamtheit seiner klinischen Konsequenzen so wohlabgewogen wie die bioprogressive Denkweise."

 

Utility Arch (UA) im Oberkiefer mit zusätzlicher Torque-Feder

Ricketts-Technik im Unterkiefer (Segmentbögen)