Lutschprophylaxe

Lutschgewohnheiten deformieren den Oberkiefer und hemmen die normale Entwicklung des Unterkiefers!

Die dauernde Einlagerung von Fremdkörpern - sei es der Daumen oder ein Schnuller – „verbiegen“ die Zahnreihen und deformieren den Oberkiefer!

Man kann sagen der Kiefer legt sich regelrecht um den Daumen!

Die Folge ist z.B. ein offener Biss im Front-, oder auch ein Kreuzbiss im Seitenzahnbereich.

Der längere Gebrauch von Flaschen- oder Beruhigungssaugern führt in der Regel zu einer relativ symmetrischen Deformation.

Anders und weitaus schlimmer sind die Auswirkungen des Daumen- oder Fingerlutschens!

Die Verformung des oberen Zahnbogens ist meist deutlich ungleichmäßiger.

Abhängig von dem bevorzugten Lutschobjekt.

-- Daumen bzw. Finger der linken oder rechten Hand –

Wenn der Daumen stark angesaugt wird, tritt eine zusätzliche Verengung des Oberkiefers auf.

Ein oberer Schmalkiefer mit seitlichem Kreuzbiss und eine Behinderung der normalen Vorentwicklung des Unterkiefers sind die Folge.

Durch den Daumen- oder Fingerdruck können sowohl die unteren Frontzähne nach innen, als auch der ganze Unterkiefer nach hinten, gedrückt werden.

Oftmals werden zudem die oberen Frontzähne auch so weit nach vorne gezogen, dass ein regelrechter Mund- oder Lippenschluss nicht mehr möglich ist.

Die dadurch bedingte falsche Mundatmung - anstatt Nasenatmung - führt dann wiederrum zu häufigen Erkältungskrankheiten.

Darum:

Abgewöhnen des Lutschens (sog. Habits) möglichst schon im Kleinkindalter, um Kieferfehlstellungen vorzubeugen oder gar zu verhindern. Abgewöhnen des Lutschens noch in der Zeit des Milchgebisses oder des Zahnwechsels, um die durchbrechenden Zähne nicht an der regelgerechten Einordnung zu behindern.

Hier sieht man Beispiele von ausgeprägten Kieferdeformierungen durch Lutschgewohnheiten!

Wenn man früh genug mit einer kieferorthopädischen Behandlung beginnt, kann man schweren Folgen erfolgreich vorbeugen.

Wichtig ist, dass Sie ausreichend früh bei Ihrem Kieferorthopäden der Wahl vorstellig werden!

Ein probates Mittel hierzu ist die Mundvorhofplatte!

Die MVP liegt lose im Mundvorhof, d.h. hinter den Lippen und vor den Zähnen.

Sie wird von der Lippenmuskulatur festgehalten.

Bereits etwas vorstehende Zähne erhalten dadurch einen Druck, der eine Korrektur der Zahnfehlstellung bewirkt.

Mit der MVP wird dem Kind ein Ersatz für das Lutschen oder auch ein anderes Habit angeboten und dadurch die Abgewöhnung erleichtert.

Andere Möglichkeiten sind das Erstellen eines sogenannten „Lutschfahrplanes“ {Lob und Belohnung als Stichworte}.

Oder auch ein sogenannter „Lutschhandschuh“ („Thumbuster“) für die Nacht, ist eine durchaus wirksame Maßnahme gegen das Lutschen.

Mittel wie „Daumexol“ oder andere Tinkturen versagen meist kläglich und sind die Ausgabe nicht wert!